Wissenswertes:
Wir stellen vor: Macrolophus pygmaeus und Encarsia formosa
Auch im konventionellen Gemüseanbau findet der Einsatz von Nützlingen seine Verwendung. Sie verhindern die Verbreitung von Schädlingen im Gewächshaus und sichern damit den Ertrag in Form von gesundem Gemüse. Macrolophus pygmaeus ist eine Raubwanze und wird vorwiegend gegen die Weiße Fliege (Trialeurodes vaporariorum) bei Nachtschattengewächsenwie z.B. Tomaten eingesetzt. Sie hilft auch gegen Thripse, Spinnmilben, Blattläusen und Motteneier und frisst pro Tag zwischen 40 und 50 Eier. Die ca. 3-4 mm langen Nützlinge sind grün gefärbt und haben rote Augen. Des Weiterenhaben sie lange Beine und Fühler. Sie sind im Gewächshaus mit dem Auge guterkennbar. Weibchen sind in der Regel größer als die Männchen. Um eine große Raubwanzen-Population im Gewächshaus aufzubauen, ist ein frühzeitiger Einsatz notwendig, weil der Nützling eine lange Entwicklungsdauer aufweist. Gerade zum Anfang der Saison muss Macrolophus pygmaeus mit Nahrung versorgt werden, da sich noch keine ausreichende Menge an Schädlingen im Gewächshaus befindet. Dies geschieht am besten mit Ephtestia Eiern. (siehe Foto) Die Lieferung der Nützlinge erfolgt in Dosen mit Lufteinlässen. (siehe Foto) Bereits beim Öffnen des Verschlusses weichen die ersten Nützlinge aus der Dose. Um eine gute Verteilung zu gewährleisten, werden die Nützlinge im Gewächshaus direkt auf die Pflanze verteilt. Die Lebensdauer der erwachsenen Raubwanzen beträgt bis zu 40 Tage. Häufig wird der Einsatz von Macrolophus pygmaeus mit Encarsia formosa kombiniert. Encarsia formosa ist eine Schlupfwespe zur Bekämpfung der Weißen Fliege. Die Encarsia-Nützlinge stechen die jungen Larven der Weißen Fliege an und saugen diese aus. In die späteren Entwicklungsstadien der Weißen Fliege legt die Schlupfwespe ihre Eier ab. Nach ca. 10 Tagen färben sich diese schwarz. Der Nützling ernährt sich ausschließlich von der Weißen Fliege. Der Nützling ist ca. 0,5-0,7 mm groß und hat eine Lebenszeit von ca. 2-3 Wochen. Die Ausbringung im Gewächshaus erfolgt in Form von Karten, auf denen die schwarzen Eier angebracht sind. Die Karten werden an der Perforation abgetrennt und dann an einen Zweig oder Stängel mit der Öse der Karte zur Pflanze ausgerichtet.Ursprünglich kommt Encarsia formosa aus Süd- und Mittelamerika. Der Einsatz von Nützlingen bietet einige Vorteile. So entstehen keine Rückstände im Boden und auf den Pflanzen. Die Pflanze und der Mensch werden nicht geschädigt und es wird ein hoher Wirkungsgrad erzielt.

Die Aufgabe von Hummeln in Gewächshäusern
Hummeln gehören wie viele andere Nützlinge zum festen „Inventar“ in vielen Gewächshäusern. Außerhalb der Treibhäuser übernehmen die Funktion der Bestäubung auch Bienen, Schmetterlinge, Käfer und Vögel. Hummeln und Bienen gehören zur gleichen Familie „Apidae“. Daher auch die Ähnlichkeit vom Aussehen. Im Vergleich zur Biene haben Hummeln einen größeren Körper und tragen am Körper mehr Haare. Dadurch sind sie besser für die Bestäubung geeignet. Der Einsatz von Hummeln bringt noch weitere Vorteile mit sich. So fliegt die Hummel bereits bei niedrigen Temperaturen (> 8°C) und ihnen reicht auch schwaches Licht dafür aus. Also perfekt geeignet für das Frühjahr und den Herbst. Zudem sind Hummeln auch weniger aggressiv gegenüber Menschen. Durch den größeren Körper kann mehr Blütenstaub transportiert werden und die Blüte wird dadurch auch häufiger bestäubt. Beim Aufstellen des Volkes wird die Ausflugsöffnung des Hummelkastens geöffnet (siehe nebenstehendes Foto). Die optimale Ausflugsrichtung ist parallel zu den Anbaureihen im Gewächshaus.Zu den für Hummeln relevanten Kulturen gehören Tomaten, Auberginen, Erdbeeren, Paprika und Chilis. Auf dem nebenstehenden Foto wird die Fruchtbildung deutlich. Eine Tomatenblüte weist eine braune Bissstelle an der Blüte auf. Hummelvölker können neben dem Gewächshaus auch in Folienhäusern und im Freiland eingesetzt werden.

